Internationale Wochen gegen Rassismus 2022

Kategorie: Aktuelles

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus lädt der Bürgerhafen in Kooperation mit dem Koeppenhaus zu der Fotoausstellung "Rostock-Lichtenhagen im August 1992 - Fotografien von Martin Langer" in die Galerie des Koeppenhauses ein.

Der Hamburger Fotograf Martin Langer dokumentierte im Auftrag des Spiegel Magazins drei Tage lang die Übergriffe.

Die Ereignisse von Lichtenhagen vor 30 Jahren waren zwar die massivsten rassistisch motivierten Angriffe in Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges, aber bei Weitem nicht die einzigen. Ihnen gingen täglich rassistische Angriffe in der gesamten Bundesrepublik voraus - und es folgten tagtäglich weitere. Martin Langer dokumentierte jedoch auch jene Rostocker:innen, die sich klar gegen diesen Hass positionierten. Denn Menschenfeinden und Rassist:innen darf die Gesellschaft nicht überlassen werden. Der Einsatz für eine solidarische Gemeinschaft muss größer als der Hass und die Gewalt sein. Deshalb bieten die Internationalen Wochen zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten, initiiert von der Stiftung gegen Rassismus und vielen weiteren zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, die Gelegenheit, für eine menschenfreundliche und solidarische Gesellschaft aktiv zu werden.

Gezeigt werden die Fotos vom 02. bis 25. März 2022 in der Galerie des Koeppenhaus (Bahnhofstraße 4/5), Dienstag bis Freitag jeweils 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei und der Einlass erfolgt vsl. nach den 2G+ Regeln.

Das Greifswalder Programm im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus finden Sie hier: https://pfd-greifswald.de/

Anfang März erreichte uns die traurige Nachricht vom plötzlichen Tod Martin Langers.

"Der viel zu frühe Tod von Martin Langer hat mich sehr erschüttert und sprachlos gemacht. Zumal ich ihn im Februar noch in Hamburg getroffen hatte, um die Fotos für unsere Ausstellung abzuholen" so Gundula Meyer, Projektmitarbeiterin im Bürgerhafen. Nachdem sie vor einem Jahr auf seine Fotoreihe gestoßen war, plante sie sofort, diese auch in Greifswald zu zeigen und sich gemeinsam mit dem Netzwerk Migration an den Internationalen Wochen gegen Rassismus zu beteiligen.

Martin Langer war von der Idee sehr angetan, zumal sich das Pogrom von Rostock Lichtenhagen im Jahr 2022 zum 30. Mal jährt. Er wünschte sich sehr, dass durch diese Fotoreihe die Betrachtenden aufgerüttelt werden könnten und stellte die Bilder unentgeltlich für die Ausstellung zur Verfügung. "Ich erlebte Martin Langer sowohl in seinen Mails als auch am Telefon als sehr humorvollen, aber auch kritischen Menschen. Nach dem Ausstellungszeitraum wäre sicher ein guter Austausch über den Verlauf entstanden. Das wird mir nun sehr fehlen. Wir hätten viel zu sagen gehabt, dessen bin ich sicher", so Gundula Meyer weiter.


Foto: Martin Langer