So einfach, wie es klingt, ist es sicher nicht und dennoch ist es für die ehrenamtlichen psychosozialen Notfallbetreuer:innen wahrscheinlich das Wichtigste überhaupt – da sein, mitfühlen, Trost spenden.
Sie sind vor Ort, wenn Todesnachrichten zu überbringen sind, sie betreuen Unfallopfer, die Schlimmes mit ansehen mussten und unterstützen, wenn Betroffene das Gefühl haben, alles würde über ihnen zusammenbrechen.
Für diese unverzichtbare Arbeit erhalten nun drei Ehrenamtliche der Regionalgruppe Usedom eine Ehrenamtskarte. Die MitMachZentrale Vorpommern-Greifswald übergab am 05.07.2022 die Ehrenamtskarte MV an Frau Anika Habermann, Frau Dr. Barbara Syrbe und Herrn Andreas Poller. Sie stießen auf unterschiedlichen Wegen zu diesem Engagementfeld - über einen Radiobetrag, über die Presse oder über Mund-zu-Mund-Propaganda - jedoch eint sie alle die Motivation, in schweren Stunden für andere Menschen da zu sein.
Die 10 psychosozialen Notfallbetreuer der Johanniter auf Usedom kommen ca. alle acht Wochen zu einem intensiven Austausch zusammen, wie auch am Abend der Kartenübergabe. Ebenfalls anwesend ist der Leiter der Landeszentralstelle Psychosoziale Notfallversorgung Mecklenburg-Vorpommern, Heiko Fischer. Über ihn werden die mehrtägigen Schulungen für die Notfallbetreuer organisiert. Mindesteinstiegsalter für diese anspruchsvolle Arbeit ist 27 Jahre. Auch ein PKW-Führerschein ist notwendig.
Jede/-r Ehrenamtliche wird im Wechsel für eine Woche zum Bereitschaftsdienst eingeteilt. Wenn es zum Einsatz kommt, werden bei schweren Notlagen weitere Notfallbetreuer hinzugezogen. Ausgestattet sind sie mit dem Notfalltelefon und einem Notfallrucksack, der neben wichtigen Dingen zur ersten Hilfe wie Decke, Taschentücher, Erste-Hilfe-Set und Versorgungsmaterial auch Spiel- und Malutensilien für Kinder enthält. Herrn Poller liegt besonders die behutsame Betreuung der Kinder am Herzen, die mit dem plötzlichen Tod eines Elternteils/Familienmitglieds konfrontiert sind.
Die Ehrenamtlichen bieten den Betroffenen Hilfe beim Organisieren, unterstützen beim Informieren des Umfeldes, kontaktieren wenn nötig Bestattungsunternehmen und vermitteln auf Wunsch zur Polizei. „Wichtig ist, dass die Menschen spüren, sie sind nicht allein. Es kümmert sich jemand um ihre Belange, wozu sie selbst gerade nicht in der Lage sind.“, sagt Dr. Barbara Syrbe.
Die MitMachZentrale Vorpommern-Greifswald dankt den psychosozialen Notfallbetreuer:innen und wünscht weiterhin viel Erfolg in ihrer ehrenamtlichen Arbeit!